Es ist technisch möglich, eine KI so zu trainieren, dass sie Gespräche mit einer bekannten Person imitiert. Dies wird oft als „KI-Personas“ oder „digitale Zwillinge“ bezeichnet. Das Vorgehen beinhaltet folgende Schritte:
Datensammlung
Eine große Menge an Text- und Sprachdaten der Zielperson wird gesammelt. Dies kann alles umfassen, von Textnachrichten, E-Mails, Social-Media-Posts bis hin zu Audio- und Videoaufnahmen von Gesprächen. Je mehr Daten vorhanden sind, desto besser kann die KI die sprachlichen Muster, den Stil und die typischen Gesprächsinhalte der Person lernen. Datenaufbereitung: Die gesammelten Daten werden bereinigt und für das Training der KI aufbereitet. Dies kann die Transkription von Audio, die Entfernung von irrelevanten Informationen und die Strukturierung der Daten umfassen.
Modelltraining
Ein geeignetes KI-Modell, typischerweise ein großes Sprachmodell (LLM) oder ein speziell trainiertes dialogorientiertes Modell, wird mit den aufbereiteten Daten trainiert. Das Ziel ist es, dass die KI lernt, wie die Zielperson typischerweise spricht, welche Themen sie anspricht und wie sie auf verschiedene Gesprächssituationen reagiert.
Feinabstimmung und Bewertung
Nach dem initialen Training wird das Modell feinabgestimmt, um die Genauigkeit und Authentizität der Imitation zu verbessern. Dies kann die Verwendung weiterer spezifischer Daten oder menschliches Feedback beinhalten. Die Leistung des Modells wird bewertet, indem seine Antworten mit tatsächlichen Aussagen der Zielperson verglichen werden.
Tools und Technologien
Es gibt bereits verschiedene Tools und Technologien, die in diesem Bereich eingesetzt werden oder die Entwicklung solcher KI-Imitationen ermöglichen:
- Große Sprachmodelle (LLMs): Modelle wie GPT-3, GPT-4 und ähnliche können durch Feinabstimmung auf spezifischen Datensätzen trainiert werden, um den Sprachstil einer bestimmten Person zu imitieren.
- Sprachklonierung (Voice Cloning): Technologien wie VALL-E von Microsoft oder Speechify ermöglichen das Klonen der Stimme einer Person anhand kurzer Audioaufnahmen. Dies kann in Kombination mit Textgenerierungsmodellen verwendet werden, um realistische Audio-Imitationen zu erzeugen. Beispiel: BIGVU AI Voice Cloning
- Plattformen für KI-Charaktere: Dienste wie Character.AI ermöglichen es Nutzern, Chatbots zu erstellen, die auf Basis von KI trainiert werden und bekannte Persönlichkeiten oder fiktive Charaktere nachahmen können.