Welche Lebensmittel entwässern Körper Hausmittel helfen

Wie entsteht „Wasser“ im Körper“

Übermäßige Wassereinlagerungen im Körper – medizinisch als Ödeme bezeichnet – entstehen, wenn Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in das umliegende Gewebe austritt und sich dort ansammelt. Das kann verschiedene Ursachen haben, grob unterteilt in organische, hormonelle und äußere Faktoren:

1. Organische Ursachen

  • Herzinsuffizienz: Das Herz pumpt nicht effizient genug – Blut staut sich, insbesondere in den Beinen, was zu Wassereinlagerungen führt.
  • Nierenerkrankungen: Die Nieren scheiden zu wenig Wasser und Salz aus – das Wasser bleibt im Körper.
  • Lebererkrankungen (z. B. Leberzirrhose): Der Eiweißspiegel im Blut (v. a. Albumin) sinkt, was den osmotischen Druck senkt – Flüssigkeit tritt leichter aus den Gefäßen.
  • Lymphabflussstörungen: Etwa durch eine Operation, Infektion oder Tumoren – die Lymphe kann nicht richtig abfließen.

2. Hormonelle Ursachen

  • Menstruation / Schwangerschaft: Hormonelle Schwankungen (v. a. Progesteron) können die Wassereinlagerung fördern.
  • Schilddrüsenerkrankungen: Eine Unterfunktion kann zu Myxödemen führen – eine spezielle Form von Wassereinlagerung.

3. Äußere Faktoren

  • Langes Stehen oder Sitzen: Die Schwerkraft fördert Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen.
  • Salzreiche Ernährung: Salz bindet Wasser – bei hoher Zufuhr lagert der Körper mehr ein.
  • Medikamente: Bestimmte Blutdrucksenker (z. B. Kalziumkanalblocker), Kortison, NSAR und hormonelle Präparate können Ödeme auslösen.

Symptome

  • Geschwollene Beine, Knöchel, Hände oder Augenlider
  • Spannungsgefühl in der Haut
  • Gewichtszunahme (wasserbedingt)

Abhilfe, Was tun?

Leichte Fälle bessern sich oft durch:

  • Bewegung, Hochlagern der Beine
  • Reduktion von Salz
  • Tragen von Kompressionsstrümpfen

Bei anhaltenden oder starken Ödemen sollte jedoch unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, da sie auf ernste Erkrankungen hinweisen können.

Ernährung gegen Wassereinlagerungen

1. Salz reduzieren

  • Warum? Salz (Natrium) bindet Wasser im Gewebe.
  • Wie? Vermeide stark verarbeitete Lebensmittel wie Fertiggerichte, Chips, Wurstwaren, Fast Food. Würze stattdessen mit Kräutern, Zitronensaft oder Knoblauch.

2. Kaliumreiche Lebensmittel essen

  • Warum? Kalium wirkt als Gegenspieler zu Natrium und hilft beim Ausschwemmen von Wasser.
  • Lebensmittel: Bananen, Avocados, Spinat, Kartoffeln, Tomaten, Hülsenfrüchte

3. Wasser trinken – paradox, aber wichtig

  • Warum? Dehydration kann zu Wassereinlagerung führen, weil der Körper „hamstert“.
  • Tipp: 1,5–2 Liter Wasser pro Tag – bei Hitze oder Sport mehr.

4. Entwässernde Lebensmittel integrieren

    LebensmittelEntwässernde WirkungEmpfohlene TagesmengeWirkstoff(e)/Grund
    Petersiliesehr starkca. 5–10 g frisch (½ Bund)Apiol, Myristicin – fördern Nierenaktivität
    Spargelstarkca. 200 g (eine Portion)Asparagin – wirkt harntreibend
    Gurkestarkca. 150–200 ghoher Wassergehalt, kaliumreich
    Wassermelonestarkca. 150–250 ghoher Wassergehalt, Citrullin – entwässernd
    Sellerie (Stange)starkca. 100 gkaliumreich, harntreibend
    Zitronemittel bis starkSaft von ½–1 Zitroneregt Leber & Niere an, leicht diuretisch
    Ananasmittel bis starkca. 100–150 genthält Bromelain – wirkt stoffwechselaktivierend
    Tomatenmittel1–2 mittelgroße Tomatenkaliumreich, antioxidativ
    Grüner Teestark1–3 Tassen (nicht zu spät)Koffein & Catechine wirken harntreibend
    Brennnesselteesehr stark (pflanzlich)1–2 Tassenwirkt stark entwässernd und entzündungshemmend
    Ingwermittel1–2 g frisch oder als Teefördert Durchblutung und Stoffwechsel
    Apfelessigleicht bis mittel1 EL in Wasserunterstützt Niere und Lymphe

    Nicht übertreiben: Auch harntreibende Lebensmittel sollten maßvoll konsumiert werden – zu starkes Entwässern kann Elektrolytungleichgewichte verursachen.

    Hydration wichtig: Wenn du entwässernde Lebensmittel regelmäßig nutzt, achte auf ausreichende Wasserzufuhr (mind. 1,5–2 l täglich).

    Individuelle Verträglichkeit beachten: Z. B. bei Nierenproblemen, Bluthochdruck oder Schwangerschaft sollte man mit harntreibenden Lebensmitteln vorsichtig sein.

    5. Eiweißzufuhr beachten

    • Warum? Eiweiß (v. a. Albumin) hält Flüssigkeit in den Gefäßen.
    • Tipp: Achte auf ausreichende Proteinaufnahme – besonders bei vegetarischer oder veganer Ernährung.

    Eiweiße haben die Eigenschaft, Flüssigkeit zu ziehen und zu binden: Dort wo viel Eiweiß ist, wird auch viel Flüssigkeit hingezogen und gebunden. Das richtige Verhältnis der Eiweißmenge im Blut zu der im Gewebe ist also auch notwendig für einen ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt.


    Lebensstilmaßnahmen

    1. Bewegung

    • Warum? Aktivität regt die Blutzirkulation und den Lymphfluss an.
    • Empfehlung: Spazierengehen, Radfahren, Schwimmen, Beinübungen

    2. Beine hochlagern

    • Besonders bei sitzender oder stehender Tätigkeit – hilft der Schwerkraft entgegenzuwirken.

    3. Wechselduschen & Kneipp-Anwendungen

    • Kaltes Wasser regt die Durchblutung und den venösen Rückstrom an.

    4. Kompressionsstrümpfe

    • Besonders hilfreich bei beruflichem Sitzen/Stehen oder Flugreisen.

    5. Stress reduzieren & Schlaf verbessern

    • Cortisol (Stresshormon) kann Wassereinlagerungen fördern.