Fibonacci-Zahlen im Trading
Das Fibonacci-Trading gilt als umstrittene Trading-Strategie, da sein Nutzen wissenschaftlich schwer nachvollziehbar ist. Dennoch erfreut sich das Fibonacci-Trading bei Chartanalysten großer Beliebtheit.
Der italienische Mathematiker Leonardo Fibonacci da Pisa (1170–1240) stellte eine Zahlenfolge vor, die das Wachstum einer Kaninchenpopulation beschreibt. Die Berechnung dieser sogenannten Fibonacci-Zahlen ist recht einfach: Die ersten beiden Werte der Folge sind jeweils 1. Danach wird jede Zahl durch die Addition der beiden vorangehenden Zahlen ermittelt. Dieses Verhältnis tritt häufig in der Natur auf, sei es in der Struktur von Kristallen und DNA-Molekülen, in den Umlaufbahnen der Planeten oder in den Proportionen von Pflanzen, Tieren und dem menschlichen Körper.
Die Zahlenfolge war allerdings schon in der Antike sowohl den Griechen als auch den Indern bekannt.
Da die Finanzmärkte ebenfalls auf mathematischen Grundlagen basieren, spiegeln aufeinanderfolgende (gegensätzliche) Kursbewegungen erstaunlich oft Fibonacci-Verhältnisse wider. Neben dem Goldenen Schnitt gehören dazu auch weitere Beziehungen zwischen den Fibonacci-Zahlen, die von technisch orientierten Tradern als Fibonacci-Levels bezeichnet werden.
Für das Trading sind insbesondere folgende Werte von Bedeutung:
- 0 %;
- 23,6 %;
- 38,2 %;
- 50 %;
- 61,8 %;
- 76,4 %;
- 100 %;
- 127,2 %;
- 138,2 %;
- 161,8 % und
- 200 %.
Bei Prozentwerten unter 100 % spricht man in der technischen Analyse von Fibonacci-Retracements, während Werte über 100 % als Fibonacci-Extensions bezeichnet werden.
Der Fibonacci-Indikator ist ein weitverbreitetes Werkzeug in der technischen Analyse von Finanzmärkten, doch seine Anwendung erweist sich häufig als herausfordernd. Mit den Fibonacci-Linien versucht man abzuschätzen, an welchem Punkt eine Kursbewegung im Diagramm möglicherweise ihren Abschluss findet.
Bevor die Fibonacci-Linien auf den Chart angewendet werden, ist es entscheidend, zunächst festzustellen, ob sich der zu analysierende Wert in einem Aufwärts- oder Abwärtstrend befindet. Diese Information ist von großer Bedeutung, da sie bestimmt, wie die Fibonacci-Linien im Chart platziert werden sollten.
Wenn es sich um einen Abwärtstrend handelt, setzen wir den Anfang der Linie (das sog. 0%-Level) auf den höchsten Stand im Chart. Der zweite Punkt der Linie (das 100%-Level) wird im Diagramauf den Eintrag gesetzt, der den Abwärtstrend (vorerst) beendete und die Werte wieder nach oben gingen.
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