Indikator erklärt: COR (Korrelation)

Korrelation im Aktienhandel: Wie bewegen sich Aktien gemeinsam?

Was ist Korrelation?

Die Korrelation ist ein statistisches Maß, das angibt, inwieweit sich zwei oder mehrere Wertpapiere (z.B. Aktien, Indizes, Rohstoffe) gemeinsam bewegen. Sie misst die Stärke und Richtung des Zusammenhangs zwischen den Kursentwicklungen.

Warum ist Korrelation wichtig für Anleger?

  • Diversifikation: Eine niedrige oder negative Korrelation zwischen verschiedenen Anlagen ist für eine erfolgreiche Diversifikation des Portfolios entscheidend. Ziel ist es, das Gesamtrisiko zu reduzieren, indem nicht alle Anlagen gleichzeitig an Wert verlieren.
  • Risikobewertung: Die Korrelation kann helfen, das Risiko eines Portfolios zu bewerten. Wenn mehrere Anlagen stark positiv korreliert sind, steigt das Gesamtrisiko, da ein negativer Einfluss auf eine Anlage wahrscheinlich auch die anderen negativ beeinflusst.
  • Trading-Strategien: Korrelationen können bei der Entwicklung von Trading-Strategien genutzt werden. So können beispielsweise Paartrades auf Basis von negativen Korrelationen aufgebaut werden.

Arten von Korrelation

  • Positive Korrelation: Wenn zwei Wertpapiere sich in dieselbe Richtung bewegen (z.B. steigen beide gleichzeitig), liegt eine positive Korrelation vor.
  • Negative Korrelation: Bewegen sich zwei Wertpapiere in entgegengesetzte Richtungen (z.B. steigt das eine, während das andere fällt), liegt eine negative Korrelation vor.
  • Keine Korrelation: Besteht kein Zusammenhang zwischen den Kursbewegungen, liegt keine Korrelation vor.

Korrelationskoeffizient

Die Stärke der Korrelation wird durch den Korrelationskoeffizienten gemessen. Dieser liegt zwischen -1 und +1:

  • +1: Perfekte positive Korrelation
  • 0: Keine Korrelation
  • -1: Perfekte negative Korrelation

Faktoren, die die Korrelation beeinflussen

  • Branche: Unternehmen derselben Branche sind oft positiv korreliert, da sie von ähnlichen wirtschaftlichen Faktoren beeinflusst werden.
  • Marktphasen: In Krisenzeiten können Korrelationen zwischen verschiedenen Assetklassen ansteigen, da alle Anlagen unter Druck geraten.
  • Globale Ereignisse: Politische Ereignisse, Naturkatastrophen oder wirtschaftliche Schocks können die Korrelationen zwischen verschiedenen Märkten verändern.

Anwendung der Korrelation im Aktienhandel

  • Portfolio-Optimierung: Durch die Analyse von Korrelationen können Anleger ihre Portfolios optimieren und das Risiko reduzieren.
  • Paartrades: Trader können von negativen Korrelationen profitieren, indem sie gleichzeitig eine Aktie kaufen und eine andere, negativ korrelierte Aktie verkaufen.
  • Marktneutralität: Durch die Kombination von lang und kurz positionierten Wertpapieren mit einer niedrigen Korrelation kann ein nahezu marktneutrales Portfolio aufgebaut werden.

Einschränkungen der Korrelation

  • Historische Daten: Die Korrelation basiert auf historischen Daten und ist keine Garantie für zukünftige Entwicklungen.
  • Zeitraum: Die Korrelation kann sich über verschiedene Zeiträume ändern.
  • Falsche Sicherheit: Eine niedrige Korrelation garantiert nicht, dass ein Portfolio vollständig vor Verlusten geschützt ist.

Die Korrelation ist ein zentrales Konzept für Anleger, um die Wechselbeziehungen zwischen verschiedenen Wertpapieren zu verstehen und fundierte Anlageentscheidungen zu treffen. Durch die Untersuchung von Korrelationen können Investoren ihre Portfolios diversifizieren, Risiken minimieren und potenzielle Handelsmöglichkeiten erkennen.

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