Trading mit Zykliker – das ist zu beachten!

Mit zyklischen Aktien handeln

Der Begriff „Zykliker“, geprägt von Peter Lynch, bezeichnet Unternehmen an der Börse, deren Nachfrage nach Produkten erheblichen Schwankungen unterliegt. Diese Nachfrageschwankungen können im Einklang mit den wirtschaftlichen Konjunkturzyklen stehen oder durch andere Faktoren beeinflusst werden. Zyklische Aktien sind in der Regel durch eine hohe Volatilität gekennzeichnet und erweisen sich insbesondere in Phasen wirtschaftlichen Wachstums als sehr leistungsstark. Typische zyklische Branchen umfassen Unternehmen, die keine Basiskonsumgüter anbieten, sondern beispielsweise Automobilhersteller, Fluggesellschaften oder Bekleidungsproduzenten. Bei diesen Unternehmen schwanken Umsatz und Gewinn stark mit dem Wirtschaftszyklus.

So erkennen Sie Zykliker

Zyklische Unternehmen sind häufig an einem charakteristischen, wellenförmigen Verlauf ihres Aktienkurses zu erkennen. Der Grund dafür ist, dass ihre Bewertung stark von den aktuellen Wirtschaftszyklen beeinflusst wird.

In Zeiten wirtschaftlichen Aufschwungs haben Verbraucher mehr finanzielle Mittel zur Verfügung, was es ihnen ermöglicht, größere Anschaffungen wie neue Autos, Reisen und andere Produkte, die von zyklischen Unternehmen angeboten werden, zu tätigen.

In wirtschaftlich schwachen Phasen, den sogenannten Rezessionen, tritt dieses Konsumverhalten hingegen seltener auf. Diese Veränderung im Konsumverhalten spiegelt sich deutlich im Aktienkurs wider und kann zu erheblichen Schwankungen der Unternehmensgewinne führen.

Für Anleger ist es bei der Bewertung von zyklischen Unternehmen besonders wichtig, auf die Eigenkapitalquote zu achten. Eine hohe Eigenkapitalquote ist entscheidend, da sie dem Unternehmen die Möglichkeit bietet, auch längere Phasen wirtschaftlicher Schwäche zu überstehen.

Zyklische Unternehmen scheitern häufig während ausgedehnter wirtschaftlicher Abschwünge. Daher ist es für Investoren unerlässlich, ihr Portfolio ausreichend zu diversifizieren, um in solchen Zeiten durch die positive Performance anderer Vermögenswerte oder Aktien einen Ausgleich zu schaffen.

Typische Zykliker

Bei typischen zyklischen Unternehmen schwanken Umsatz und Gewinn, wie zuvor beschrieben, stark im Einklang mit den wirtschaftlichen Zyklen. Die vergangenen Schwankungen und die aktuelle wirtschaftliche Gesamtsituation erlauben es, Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu ziehen.

Laut Peter Lynch sollten solche Zykliker gekauft werden, wenn ihre Aktienkurse ein Tief erreicht haben und die Erträge besonders gering sind. Zu diesem Zeitpunkt ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) in der Regel sehr hoch, manchmal sogar negativ, wenn das Unternehmen Verluste verzeichnet. Es ist zwar schwierig, den absoluten Tiefpunkt eines Zyklus zu bestimmen, doch das ist auch nicht erforderlich. Denn mit dem wirtschaftlichen Aufschwung steigen die Gewinne und Margen der Zykliker wieder erheblich an. Lynch empfiehlt, den Verkauf von typischen Zyklikern in Erwägung zu ziehen, wenn sich die Aktie den langfristigen Höchstwerten nähert, um sie mit beträchtlichen Gewinnen zu veräußern, bevor der nächste Abschwung eintritt. Zykliker verhalten sich auf KGV-Basis völlig anders als nicht-zyklische Unternehmen, bei denen ein niedriges KGV oft als Zeichen für eine günstige Bewertung angesehen wird. Bei Zyklikern hingegen ist das KGV am Höhepunkt des Zyklus gewöhnlich sehr niedrig, was sie in dieser Phase relativ teuer macht.

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