
Feuchtes Filament verschlechtert die Druckqualität
Filament, insbesondere PLA, nimmt in kurzer Zeit viel Feuchtigkeit auf, was die Materialeigenschaften erheblich beeinträchtigen kann. Feuchtes und weiches Filament erschwert den Vorschub beträchtlich. In meinen Anfängen als „3D-Drucker“ lief nicht alles wie geplant, und Erklärungen mussten schnell her. Lag der Fehler bei mir, beim 3D-Drucker oder am Filament? Einmal streikte plötzlich der Feeder meines Anycubic Mega Pro, er zog das Filament weder ein noch aus. Ich konnte das Filament quasi von Hand ein- und ausschieben. Der Tag war für mich gelaufen, denn auch ein Versuch mit neuem und vollkommen trockenem Filament verlief negativ. Es schien, als hätte der Versuch, das Filament einzuziehen, den Feeder vorzeitig zum Erliegen gebracht. Glücklicherweise hatte ich noch einen zweiten, nagelneuen und unausgepackten Anycubic Mega Pro im Regal stehen und stibitzte einfach dessen Feeder.
Mögliche Anzeichen für feuchtes Filament
Verminderte Schichthaftung
Knallgeräusche während des Extrudierens
Weißer Rauch beim Extrudieren
Unregelmäßige Linienbreiten
Raue Oberflächenstruktur
Reduzierte Schichthaftung
Wie erkenne ich feuchtes Filament? Der Knick-Test
Eine unkomplizierte Methode, um die Feuchtigkeit eines Filaments zu überprüfen, ist der sogenannte Knick-Test. Nimm ein Stück Filament und biege es vorsichtig. Wenn es bricht wie eine trockene Spaghetti, ist es trocken. Lässt es sich hingegen wie eine biegsame Angelschnur verbiegen, ist es zu weich und hat Feuchtigkeit oder Wasserdampf aufgenommen.
Kann ich das Filament wieder trocken?
Ja. Die Filament Rolle einfach 4 bis 6 Stunden in den Backofen legen. Richtwerte sind für:
PLA: ~40-45°C
ABS: ~80°C
Nylon: ~80°C
Was tun, um feuchtes Filament zu vermeiden?

Viele Autoren empfehlen eine herkömmliche Transportbox mit Trockenmittel. **Wiederverwendbares Trockenmittel** hat den Vorteil, dass es im Backofen regeneriert werden kann. Die Transportbox sollte jedoch möglichst luftdicht sein – was bei den meisten Transportboxen leider nicht der Fall ist. Gängige Transportboxen sind nicht luftdicht, wodurch das beigelegte Trockenmittel, meist in Gel-Form, viel zu schnell erschöpft ist.
Futtermittelbehälter eignen sich hervorragend zur Aufbewahrung von hygroskopischem Filament. Sie wurden speziell entwickelt und konstruiert, um empfindliches Material vor Feuchtigkeit zu schützen.
Wer regelmäßig mit seinem 3D-Drucker im Büro oder zu Hause verschiedene Objekte druckt, wird vermutlich seine Filamentrolle aufbrauchen, bevor sie Feuchtigkeit aufnimmt und dadurch das Druckmaterial beeinträchtigt. Wer hingegen nur gelegentlich druckt und mehrere Farben auf Vorrat hat, sollte sich Gedanken über eine trockene Lagerung seiner Filamente machen.
Schlusswort
Feuchtes Filament kann das Druckbild negativ beeinflussen. Aber nicht jedes negatives Druckbild ist auf feuchtes Filament zurückzuführen.